Wenn wir vollkommen wären,
hätten wir einander nicht nötig.
Weil ich manchmal schwach bin,
brauche ich deine Anerkennung.
Weil ich Fehler habe,
brauche ich dein Verständnis.
Weil ich unsicher bin,
möchte ich von dir akzeptiert werden.
Wenn wir vollkommen wären,
hätten wir einander nicht nötig.
Vollkommenes bedarf keiner Ergänzung.
Fertiges bedarf keiner Entwicklung.
Vollendetes bedarf keiner Veränderung.
Unsere Fehler sind treibende Kräfte.
Unsere Spannungen machen unsere Liebe dynamisch.
Unsere Konflikte zeigen, ob unsere Beziehungen tragfähig sind.
Weil wir wandelbar sind,
können wir einander verwandeln.
Weil wir unvollkommen sind, können wir einander lieben.
Wenn wir vollkommen wären, hätten wir einander nicht nötig.
Josef Dirnbeck
Nichts, was andere für dich und mich tun,
nichts, was du für andere tust
und was ich für andere tue
kann dir und mir die Aufgabe abnehmen,
du und ich zu werden....zu sein......
Carl Friedrich von Weizäcker
W O B I S T D U ?
Wo bist du, der fühlt, was ich erlitt?
Der denkt, was ich dachte,
der erkennt, was ich erkannte?
Wo bist du, Bruder meiner Seele?
in tiefster Einsamkeit gehe ich meinen Weg.
Mein Herz sehnt sich nach dir, mein Geliebter.
Wie liebten wir uns und hatten geschworen,
uns niemals zu trennen.
Die Zeit verlangte ihr Opfer und seither gehe ich allein.
Das innige Sehnen in mir, mein Geliebter gilt dir.
Nur fern ist meine Erinnerung an das Bild.
Wenn wir uns wiedertreffen, werde ich dich an
deinen Augen erkennen.
An der Tiefe deines Blicks, deiner Liebe,
deiner Sorge um mich, der ich so lange
ohne dich verbringen musste.
Wir hatten uns versprochem, uns wiederzufinden,
mein Liebster,
wenn Zeit und Raum es uns gestatten.
Und immer wieder frage ich mich: Wann kommst du?
Der Auftrag war: Frieden zu finden ohne dich.
Das Rad des Lernens, das uns alle weitertreibt,
schrieb mir vor: viel zu lang hast du mit ihm in Geborgenheit gelebt -
jetzt heißt das Ziel: Beruige dein Herz,
erstarke, wachse, ohne ihn.
Wenn deine Aufgabe erfüllt ist, findest du ihn wieder...
Sabine Standenat
Niemand kann Gott an seinem Nächsten vorbeilieben...
N.N.
1) Das Gesetz der Harmonie - das geistige Grundgesetz
Dieses Gesetz gleicht die verschiedenen Wirkungen aus
und sorgt dafür, dass die Harmonie stets
erhalten bleibt oder so schnell als möglich wieder hergestellt wird.
Aus ihm lassen sich alle anderen Gesetze ableiten, sie sind in ihm enthalten.
2) Das Gesetz des Karmas - Sanskrit: das Geschaffene
Jeder Mensch ist Schöpfer, Träger und Überwinder seines eigenen Schicksals.
Jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Tat ist eine Ursache der eine Wirkung folgt.
Jede Wirkung entspricht in Qualität und Quantität der Ursache.
Es gibt weder Zufall noch Belohnung oder Strafe, sondern nur Ursache und Wirkung.
3) Das Gesetz der Resonanz - latein. resonare - zurückklingen
Gleiches zieht Gleiches an und wird durch Gleiches verstärkt. Ungleiches stößt einander ab.
Das Stärkere bestimmt das Schwächere.
Und gleicht sich an. Angst zieht also an, was wir befürchten.
Unser Verhalten bestimmt unsere Verhältnisse.
4) Das Gesetz der Fülle
Jeder kann von der Fülle nur in dem Maße empfangen,wie er selbst zum Kanal wird, durch den die Fülle fließt.
Zum Kanal werde ich, indem ich alle, auch unbewusste Gedanken an Mangel und Begrenzung auflöse.
Denn wer da hat (diese Erkenntnis), dem wird gegeben, wer da aber nicht hat, dem wird genommen.
5) Das Gesetz der Gnade
Es ist das unverlierbare Recht des Menschen, jederzeit aus der Unwissenheit herauszutreten in das Licht der Erkenntnis
und sein geistiges Erbe der Vollkommenheit anzutreten, indem er die Vollkommenheit in sein Bewusstsein nimmt.
6) Das Gesetz der Vergebung
Wem du vergibst, was er dir angetan hat, dem ist diese Schuld vergeben.
In dem Maße, wie wir unseren Schuldigern vergeben, in dem Maße wird auch uns vergeben.
7) Das Gesetz der Entsprechung - das Analogiegesetz
Wie oben, so unten, wie innen, so außen, wie im Größten, so im Kleinsten.
Für alles was ist, gibt es auf jeder Ebene des Seins eine Entsprechung
Über das Lernen
LERNEN ist herauszufinden, was du schon weißt.
TUN ist zu zeigen, dass du es weißt.
LEHREN ist andere zu erinnern,
dass sie es wissen, genau wie du es weißt.
Ihr seid alle Lernende.
Tuende, Lehrende.
Richard Bach
WU WEI - Die Lebenskunst des TAO
Theo Fischer in der Einleitung seines Buches
"Es gibt ein Lernen, das uns verstehen lässt, was wir sind. Aus diesem Verständnis entsteht eine völlig neue Art des Handelns: Wu-Wei.
Das heißt durch Nichteingreifen - durch Geschehenlassen. Es ist die Fähigkeit, das Steuer des Lebens jener Macht zu überlassen, die eine Dimension von uns selbst ist. Und die Laotse einst das TAO genannt hat. Fast jeder Mensch weiß, oder ahnt zumindest, dass er in einer Notlage oder um lebensnotwendige Ziele zu erreichen, die ewigen kosmischen Mächte um Beistand bitten kann.
Wie immer er diese höchste Instanz - je nach seinem Glauben - nennen mag. Und er ahnt, dass er die erbetene Hilfe auch bekommt, wenn seine Bitte inständig genug ist und über die richtigen Bahnen läuft. Das Gefühl der Hilflosigkeit und das sehnliche Verlangen nach Unterstützung dringen in sein Unterbewusstsein, breiten sich dort aus und gelangen über diese Nabelschnur ins Netzwerk der Schöpfung. Daraufhin setzt ein Feedback ein, welches uns auf irgendeine Weise und in irgendeiner Form die gewünschte Hilfe bringt. Nun machen viele Menschen, nachdem sie ihre Bitte ausgesprochen haben, den kapitalen Fehler, auch noch selbst aktiv zu werden, um sich aus ihrer Misere zu befreien. Sie rennen dahin, rennen dorthin, versuchen dieses oder jenes. Dabei vergessen sie, dass sie damit den ewigen Mächten ins Steuer greifen, ihnen die Möglichkeit nehmen, die gewünschte Hilfsaktion auf ihre ganz spezielle, meist überraschende Weise durch zuführen. Man kann nicht jemanden das Lenksad seines Schicksals vertrauensvoll in die Hand geben und gleichzeitig selbst daran hin- und herzerren.
Sobald Sie nun ihre SOS-Meldung dem Unterbewusstsein übergeben haben, sollten sie auf WU-WEI schalten
und loslassen - das geschehen lassen, was sich die Kräfte des Kosmos ausgedacht haben, um Ihnen Hilfe zu bringen.
Dieses Loslassen in bestimmten Situationen, die lockere, spielerische Art des Delphins sollte überhaupt in allen Bereichen jenes Kampfgeistgehabe ablösen. Denn in Zeiten von Unsicherheit und steigender Unberechenbarkeit gegen irgend etwas zu kömpfen und um sich zu schlagen, ist dies der lächerlichste Versuch voranzukommen. Wozu haben wir unsere Intelligenz?
Wir können immer eine andere, etwas mühelosere Lösung finden.
Man will es kaum glabuen, aber Ziele lassen sich auch spielend erreichen, sobald man sich wieder eingebunden hat
in das große Netz allen Geschehens. Zugang erhalten wir entweder durch Vertrauen in unser Schicksal und absolute Zuversicht
in die Wahrheit, dass wir nicht allene stehen, sondern aufs Engste mit dem großen Energiefeld der schützenden Kräfte verbunden sind, von dem wir kommen und in welches wir zurückkehren werden. Mit dieser Sicherheit im Bewusstsein wird alles leicht, macht alles Freude, und wir können aufhören, zu kämpfen, es besteht keine Gefahr mehr, dass wir durch Weitermachen bis zum bitteren Ende für ein Ziel untergehen, das sich nicht verwirklichen lässt.
Denn von nun an stehen uns immer schützende Kräfte bei, und das auf elegante, flexible und intelligente Weise.
Jetzt kommt ein weiterer, interessanter Mechanismaus der kosmischen Kräfte ins Spiel. Alles, was diese höheren Mächte wünschen, was gemacht werden soll, legen sie nicht als Gedanke, sondern als Gefühl in unserem Unterbewusstsein fest. Jedes Mal, wenn wir ein schlechtes Gefühl bei einer Sache haben, laufen wir in die verkehrte Richtung. Und immer, wenn sich ein gutes Gefühl bei etwas einstellt, befinden wir uns auf dem richtigen Weg zu der Mission, die wir in unserem Leben zu erfüllen haben. Jene, welche immer nur den Verstand benützen, sind daher oft gereizt, misstrauisch und herrschsüchtig,
da im Inneren ständig ein Gefühl der Unzufriedenheit ist.
Deshalb ist es für Delphin-Menschen so wichtig:
die Fähigkeit los-zu-lassen und nach den Gefühlen zu handeln, durch welche uns der Kosmos leitet.....
Aus dem Buch "Die Delphin Methode"
W I E I C H D I R B E G E G N E N M Ö C H T E
Ich möchte dich lieben, ohne dich zu umklammern,
dich wertschätzen, ohne zu bewerten,
dich ernst nehmen, ohne dich auf etwas festzulegen,
zu dir kommen, ohne mich dir aufzudrängen,
dich einladen, ohne Forderungen an dich zu stellen,
dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen,
von dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben,
dir meine Gefühle mitteilen, ohne dich für sie verantwortlich zu machen,
dich informieren, ohne dich zu belehren,
dir helfen, ohne dich zu verletzen,
mich um dich kümmern, ohne dich ändern zu wollen,
mich an dir erfreuen, so wie du bist.
Wenn ich von dir das Gleiche bekommen kann,
dann können wir uns wirklich begegnen
und uns gegenseitig bereichern.
Virginia Satir
G L Ü C K L I C H S E I N
Es gibt keine Pflicht des Lebens,
es gibt nur eine Pflicht des Glücklichseins.
Dazu alleine sind wir auf der Welt,
und mit aller Pflicht
und mit aller Moral
und mit allen Geboten
macht man einander selten glücklich,
weil man sich selber nicht glücklich macht.
Wenn der Mensch so gut sein kann,
so kann er es nur, wenn er glücklich ist,
wenn er Harmonie in sich hat, also wenn er liebt.
Das ist die Lehre in der Welt;
Dies sagte Jesus,
dies sagte Buddha,
dies sagte Hegel.
Für jeden ist das einzig Wichtige auf der Welt
sein eigenen Innerstes, seine Seele,
seine Liebesfähigkeit.
Ist dies in Ordnung,
so kann man Hirse oder Kuchen essen
Lumpen oder Juwelen tragen
Dann klingt die Welt mit der Seele rein zusammen
ist gut, ist in Ordnung.
Hermann Hesse
.....deshalb nimm dir Zeit, den Duft der Rose zu geniessen.....
Jede gut genutzte Eigenschaft, jedes wunderbare Talent kann zum Auslöser neuer Glücksfälle und Chancen werden. Je bewusster und wacher du deine vorhandenen Talente einsetzt, den bestmöglichen Gebrauch davon machst, desto rascher wird dein Leben zu höchster Entfaltung kommen. Nur wer danach strebt, die Schwächen in seinem Leben dadurch auszugleichen, indem er seine Stärken ausbaut, wird gegenüber anderen im Beruf, im Sport und im Leben erhebliche Vorteile haben. Wundervolle Vorteile, die dir und anderen nützen.
Wenn du in diesem beispielhaften Sinne lebst, richtig lebst, die Welt mit wachen, mit offenen Augen betrachtest und jeden Tag, jeden Augenblick nutzt, als wäre es der letzte, dann wirst du am Ende glücklich und mit vollen Händen dastehen. Richtig denken heißt dann auch richtig handeln. Wer bereit ist, auch die Probleme in seinem Leben willkommen zu heißen,
löst sie schneller und spart dadurch sehr viel Zeit.
Wie viele Menschen aber verschenken ihren kostbarsten Besitz, die Zeit. Wer immer wieder sein Leben aufschiebt, sollte wissen, dass ihm niemand die verlorenen Jahre zurückgibt. Wer immer gehetzt und geschäftig "keine Zeit, keine Zeit" - durch das Leben eilt, wird eines Tages wenigstens für den Tod reichlich Zeit mitbringen müssen.In diesem Hinausschieben des Lebens liegt ein furchtbarer Irrtum und schlimmer Fehler.
Wer der Gegenwart entflieht, wer für gestern und morgen, für Vergangenheit und Zuklunft lebt, erlebt und genießt nicht die schönste Zeit seines Lebens, das JETZT.
Wer dann das "Gück" hat, durch eine ernste Krankheit zum Anhalten und zum Nachdenken gezwungen zu sein, erkennt wohl - hoffentlich nicht zu spät - wie viel Zeit schon wie feiner Sand durch seine Finger gerieselt ist. Wer immer in der Erwartung eines fernen Glücks lebt, wird plötzlich staunend neben seinen erwachsenen Kindern stehen und gar nicht glauben wollen, dass die unwiederbringliche, kostbare Zeit so schnell vergangen ist.
Diese wunderbaren und weisen Worte schrieb Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag, am 16. April 1959:
S E L B S T L I E B E
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann -
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin,
und dass alles was geschieht richtig ist -
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich, das nennt man
SELBSTACHTUNG.
Als ich mich wirklich zu lieben begann -
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich, das nennt man
AUTHENTISCH-SEIN.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann -
habe ich verstanden, wie sehr es jemanden beschämt
ihm meine Wünsche aufzuzwingen,
obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif, noch der Mensch dazu bereit war -
auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
Heute weiß ich, das nennt man
SELBSTACHTUNG.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört mich nach einem anderen Leben zu sehnen,
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
heute weiß ich, das nennt man
REIFE.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann -
habe ich aufgehört mich meiner freien Zeit zu berauben
und habe aufgehört weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet,
was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt -
in meiner eigenen Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man
EHRLICHKEIT.
Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann -
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
von allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das "Gesunder Egoismus"
Aber heute weiß ich, das ist
SELBSTLIEBE.
A B S C H I E D E
Nach einer Weile
lernst du zu unterscheiden zwischen
dem Halten einer Hand
und dem an die Kette legen einer Seele;
und du lernst, dass Liebe
nichtAbhängigkeit bedeutet
und Gesellschaft nicht immer Sicherheit.
Und du beginnst zu lernen,
dass Küsse keine Verträge sind
und Geschenke keine Versprechen
und du beginnst deine Misserfolge zu akzeptieren
mit der Güte eines Erwachsenen
und nicht mit der Trauer eines Kindes.
Und du lernst, deine Straßen
auf dem Heute zu bauen,
denn der Grund von Morgen
ist zu unsicher für Pläne
und die Zukunft scheint immer
mitten im Flug abzustürzen.
Nach einer Weile lernst du,
dass sogar Sonnenschein dich verbrennt,
wenn du zu viel davon bekommst.
So bepflanze deinen eigenen Grund
anstatt darauf zu warten,
dass dir jemand Blumen bringt.
Und du lernst, dass du wirklich durchhalten kannst,
dass du wirklich stark bist,
dass du wirklich wertvoll bist.
Und du lernst und du lernst.
Mit jedem Abschied
lernst du.
A. Ricker
A C H T E M E I N E G R E N Z E N
Begleite mich auf meinem Weg
und führe mich nicht auf den deinen.
Schenke mir deine Erfahrungen
und lass mich meine eigenen machen.
Gib mir deine Fragen
und nicht deine Antworten.
Gib mir ein Gedicht
und lass es mich selber lesen.
Sing mit mir ein Lied
und gib nicht den Ton an.
Umarme mich, wenn du mich triffst
und halte mich nicht fest.
Es ist wunderbar
dass es dich gibt
so wie du bist.
Doch in bin wer anderer, ich bin wunderbar
wenn ich so sein kann
wie ich möchte.
Die Alchemie der Beziehungen - Heile-geheiligte Beziehungen
D I E H E I L I G E B E G E G N U N G
Wenn du jemanden begegnest, so erinnere dich daran,
dass es eine heilige Begegnung ist. Wie du ihn siehst, wirst du dich selbst sehen.
Wie du ihn behandelst, wirst du dich selbst behandeln.
Wie du über ihn denkst, wirst du über dich selbst denken.
Vergiss dies nie, denn in ihm wirst du dich selbst finden oder verlieren
Marianne Willamson
(aus "Rückkehr zur Liebe" - Harmonie, Lebenssinn und Glück durch "ein Kurs in Wundern")
Wir alle kennen das Hochgefühl des ersten Verliebtseins und die "Enttäuschung" nach der ersten Unstimmigkeit. Wir haben viele Vorstellungen, wie Beziehung zu sein hat und wenn diese Vorstellungen nicht erfüllt werden, sind wir "enttäuscht", die Täuschung ist weg. Nicht unsere Fehler sind der innere Ursprung von der Liebe abzuweichen, sondern unsere Wunden und auch die der Partnerin/des Partners sind es. Jeder Mensch bringt eine Fülle von Erfahrungen aus seinem bisherigen Leben mit, eine Menge Erlebnisse aus seinem sozialen Umfeld wie Elternhaus, Schule, Freundeskreis und später auch aus dem Berufsleben. Verschiedene Eindrücke, Verletzungen und oft traumatische Vorfälle prägen uns. Vieles ist noch nicht verarbeitet und beeinflusst unser Verhalten aus dem Unterbewusstsein heraus. Diese unbewussten Verhaltensweisen gilt es ins Bewusstsein zu bringen und damit zu arbeiten, damit wir immer bewusster und liebevoller mit uns und der Partnerin/des Partners umgehen. Wenn wir auch unsere Schattenteile kennen lernen, sie annehmen und diese neuen Anteile auch in unsere Persönlickeit integrieren, bringen wir mehr Liebe und Licht in unsere Beziehungen. Wir leben unsere Beziehungen, um uns gegenseitig zu helfen, wo wir am meisten Heilung brauchen, und um uns gegenseitig bei dieser Heilung zu unterstützen. Oft stellen wir fest, dass sich unsere Gefühle und Empfindungen nach einer Zeit verändern, dass sie nachlassen, dass die Liebe geht.
In einer Biographie einer Beziehungsgeschichte habe ich einige schöne Gedanken dazu gelesen:
"Vielleicht ist die Liebe der Spiegel unseres Inneren und je stumpfer der Spiegel, desto verschwommener das Bild, das wir der Liebe geben - muss der Geliebte nicht immer ein Zerrbild bleiben, wenn wir uns nicht selber sehen? Sind nicht die blinden Stellen im Spiegel unseres Selbst die Teile, die uns von anderen trennen? Wohin geht die Lieben, wenn sie geht? Doch die Liebe geht niemals - als ich hinschaute wer ich war und vergaß, wer ich zu sein wünschte, als ich endlich meine Sehnsucht trennte von dem, was wirklich ist und mir selbst gegenüberstand, gleichzeitig stark und schwach, kam die Liebe zu mir zurück. Ich ahne, dass die Liebe geht, wenn du dich selbst belügst und sie wiederkommt, wenn du dich selbst von dir entfernst, aber sie wartet am Fuß des Regenbogens, jederzeit bereit, ihren farbenprächtigen Bogen zwischen dir und deinem Liebsten zu schlagen, hell, schillernd, fähig dir den Himmel zu zeigen,
wenn, ja wenn du endlich bei dir angekommen bist....."
Unbewusst haben wir aber den Wunsch, dass die Partnerin/der Partner alles, was von uns nicht gelebt wird, alle unsere nicht bewusst gelebten Anteile auffüllen soll, er soll sie für uns leben. Diese Art von Beziehungen geht nur eine Zeitlang gut, dann fühlt sich der andere überfordert, er flüchtet.
Es gibt nur einen Ausweg aus diesem Dilemma, die "Heile - die geheiligte Beziehung."
Gekürzter Auszug aus dem Buch: "Das Manusskript der Magdalena"
Diese Art von Beziehung verlangt gegenüber sich selbst und gegenüber der Partnerin/dem Partner größte Aufrichtigkeit. Normalerweise fürchten wir uns davor, dem anderen Menschen die tiefe Wahrheit über uns selbst zu zeigen, all unsere Hoffnungen, Schwächen, Ängste, all unsere jämmerlichen und neidischen Gedanken und Gefühle, all das, was wir verschweigen, weil wir Angst haben, dass wir verlassen werden, wenn er sie sieht. Wir gehen davon aus, dass der andere ebenso zu Verurteilungen neigt wie wir selbst. Jetzt ist aber die Wahrheit gefordert - alles wird unter dem klaren Licht des Bewusstseins vor unserer Partnerin/unserem Partner ausgebreitet. Sie/er muss das gleiche tun. Wir versuchen nicht, unsere Schwächen zu verbergen, wir teilen sie dem anderen mit und sind dadurch emotional ganz ehrlich und authentisch.Es funktioniert nicht, wenn man sich Hintertürchen offen lässt. Es funktioniert bei keinem von beiden, wenn wir nicht in absoluter Ehrlichkeit miteinander umgehen. Wie bei allen alchemistischen Prozessen geht es auch bei dieser Arbeit darum, eine Form in die andere zu verwandeln. In diesem Fall ist es die Dynamik, die sich zwischen zwei Menschen entwickelt. Meist verblasst die Lebendigkeit, die am Anfang einer Beziehung da war. Beide werden immer unbewusster. Die harte Realität ist, dass es kontinuierlicher Wachsamkeit und Bewusstheit bedarf, eine Beziehung bewusst und lebendig zu erhalten. Auch breitet sich oft eine Art psychologische und emotionale Lethargie aus. Die Form, die in einer Beziehung umgewandelt werden muss, ist die Form des gewohnten Umgangs miteinandern. Oft gehen schon die einfachsten, höflichen Umgangsformen nach kurzer Zeit verloren, wir gehen dann sehr lieblos miteinander um. Ob duch Zeitmangel, Stress, Arbeitsüberlastung oder einfach aus unbewusst gelebten Mustern oder Prägungen aus früheren Erlebnissen, meist kommt es dadurch zu Unstimmigkeiten, deren Ursache sich die beiden Partner nicht bewusst sind. Unsere mentalen, meist sehr tiefsitzenden Muster im Zusammenhang mit Beziehungen sind oft mit Angst behaftet - Angriff, Verteidigung, Schuldgefühl, Selbstsüchtigkeit...
Wir sind nicht hier, um eine andere zu kritisieren, sie zu verändern oder herabzuwürdigen,
sondern um einander zu unterstützen und wertzuschätzen.
Wie in allen alchemistischen Vorgängen, muss es hier ein Gefäß geben, in dem die Reaktion stattfinden kann, Das Gefäß, den Behälter für diese Transformation, bilden hier die Sicherheit innerhalb der Beziehung, das Angenommensein und die Würdigung des anderen Menschen, die Akzeptanz seiner Person.
Jetzt haben wir also zwei der drei Elemente, die wir in der Alchemie brauchen: Etwas, das transformiert wird - die Form der gewohnte Umgang miteinander - und das Gefäß - das "Sicherheitsnetz" der Beziehung.Ein drittes Element ist notwendig: die Energie, die die Reaktion antreibt. In der Regel enthalten Beziehungen eine Menge Energie in Form von neurotischen Mustern, Hoffnungen, Ängst und Sehnsüchte. Sehr viele Menschen leiden an ihrem niedrigen Selbstwertgefühl, brauchen den anderen, um sich selbst wertvoller zu fühlen, um durch seine Anerkennung und Liebe mehr wert zu sein. Oder haben Probleme mit dem Setzen von Grenzen, können sich nicht schützen, brauchen dadurch die Partnerin/den Partner, um ihn vor sich zu stellen, von ihm "beschützt" zu sein.
Und auch die Auseinandersetzung mit unserem inneren Kind haben viele von uns noch nicht geschafft. Wir sind noch sehr verletzt durch unsere Erfahrungen, in der Kindheit. Auch durch Traumen sind wir oft verletzt und wollen keine Verantwortung für uns übernehmen und nun soll der Partner die Verantwortung für dieses Kind, für all sein Tun tragen, soll auch dafür sorgen, dass seine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden und es ihm gut geht. Noch eine wichtige Basis für eine positive Beziehung ist gegenseitiges Vertrauen, welches aber manche Menschen noch nie erlebt haben, da ihnen dieses Urvertrauen fehlt, welchen in den erstenWochen und Monaten nach der Geburt aufgebaut wird. Nun zurück zum Vorgang, zur genauen Beschreibung der Alchemie zwischen zwei Menschen. Unser psychologisches Selbst ähnelt einem Schwert aus einer Stahllegierung, das in dem heißen Schmelzofen unserer Kindheit, unter formenden Druck unserer frühen Erfahrungen geschmiedet wurde.
In dieser frühen Zeit unseres Lebens werden die Elemente unserer Psyche miteinander verbunden. Und genau wie bei der Stahlerzeugung erfolgt dies unter enormer Hitze und großem Druck, manche von uns wurden von anmaßenden oder gar feindseligen, destruktiven Eltern verletzt, andere wurden sich selbst überlassen, ohne Unterstützung. Alle Eltern-Kind-Beziehungen bewegen sich zwischen diesen Polaritäten. Der Druck, dem wir in unserer Kindheit ausgesetzt sind, kann eine Vielfalt an Formen annehmen, und genauso zahlreich sind die daraus resultierenden psycholgoischen Legierungen. Es wird viel über das Innere Kind gesprochen, es ist wichtig, mit ihm in Kontakt zu treten. Das Innenleben eins Kindes ist oft ganz anders, als es sich die Erwachsenen seiner Umgebung vorstellen. Das psychologische Leben eines Kindes wird direkt dadurch bestimmt, wie es mit allen Gefahren und Gelegenheiten, von denen es umgeben ist, umgeht.
Ob es sich um einen geistesgestörten Elternteil oder um Missbrauch handelt, spielt keine Rolle. Wenn ein Kind ums Überleben kämpfen muss, kann das natürlich weit ins Erwachsenleben der Person hineinwirken. Alle großen und kleinen Entscheidungen erzeugen innere psychische Hitze und Druck. Die Legierungen der Persönlichkeit werden zusammengeschmolzen oder weggebrannt. Wenn wir das Erwachsenenalter erreicht haben, ist das Schwert geschmiedet und die Legierung unserer Persönlichkeit steht fest. Manchen von uns tauchen aus dem Schmelzofen der Kindheit mit scharfen Klingen auf, andere Klingen sind stumpf. Manchen von uns halten die Schärfe aufrecht, andere scheinen nie etwas halten zu können. Einmal aus dem Ofen behält der Stahl seine Form. Eine der wenigen Möglichkeiten, diese noch einmal zu verändern besteht darin, den Stahl wieder zu erhitzen wie beim ersten Mal. In der alchemistischen Arbeit der heiligen Beziehungen begeben wir uns freiwillig in den Schmelzofen. Die Hitze, die entsteht, wenn zwei Menschen ihre Neurosen andeinander reiben, kann enorm sein. Wenn beide Partner den Mut finden, in diesen sengenden Momenten radikal ehrlich zu sein, kann sich die psychische Legierung verändern.
Dann zieht ein neuer, lebendiger, von psychologischer Wahrheit genährter Geist in die Beziehung ein. Das Problem ist jedoch, dass die meisten von uns tun, was sie können, um psychologischer Hitze zu entkommen. Wenn es zu heiß wird, gehen die meisten von uns, oder sind zwar psychisch weiter präsent, aber nicht mehr emotional. Wir betäuben uns, fangen an, automatisch zu leben, bewegen und unterhalten uns fast wie normal, haben uns jedoch tief in uns selbst zurückgezogen.
Manche betäuben sich mit Alkohol, Drogen oder Fernsehen, denn wir Menschen finden schnell alle möglichen Wege, um uns nicht ins Gesicht sehen zu müssen.
Die interessante Frage ist: Was tun sie, wenn es ihnen psychisch zu heiß wird? Was tun sie, wenn sie kurz davor stehen, etwas zu fühlen, was sie lieber nicht fühlen wollen? Diejenigen, die sich auf geheiligte Beziehungen eingelassen haben, sehen in diesen Empfindungen einen Aufruf, in der Gegenwart zu sein.
Es ist eine Zeit, um aufrichtig zu sein, in der beide Partner ihre wahren Gefühle ausdrücken, wie beschämend oder beängstigend das auch sein mag. Indem sie einander die Wahrheit sagen, kommt ein belebendes Element in die Dynamik, psychologische Aufrichtigkeit führt zu psychologischer Erkenntnis, und mit Erkenntnis besteht Hoffung auf Bewusstheit, mit Bewusstheit ist Veränderung möglich. Es ist kein besonders exotisches Gefühl, wenn der Schmelzofen der Beziehung so heiß wird, dass man das Gefühl hat, sich aufzulösen (psychisch natürlich).
Es erfordert Mut und Stärke, wenn die Hitze anfängt die Stabilittät des Selbstbildes ins Wanken zu bringen. Die wenigsten von uns sind daran interessiert, idiotisch, verwundet, jämmerlich oder neidisch dazustehen. Oft sind wir zu allem möglichen bereit, um diese Gefühle vor uns selbst und anderen zu verbergen. Doch diese Dinge kommen unweigerlich an die Oberfläche und dabei ist es wichtig zu erkennen, dass dies nicht bedeutet, dass man in der Beziehung irgendetwas verkehrt macht, sondern wahrscheinlich machen Sie es genau richtig. Die Kraft der Alchemie drängt die Schlacken nach außen. Wenn das dem Partner widerfährt, kann das ein faszinierender Prozess sein, doch es kann entsetzlich sein, wenn aus ihnen selbst die Schlacken herausgepresst werden. Es verändert sich vieles, wenn sie Seite an Seite, durch Himmel und Hölle, durch glitzernde Höhen, auf denen alles glasklar erscheint und durch tiefe Täler des psychologischen Todes, in denen man die Hand vor den Augen nicht sieht, gehen.Doch durch die Dunkelheit des Unwissens steigte eine tiefe Urkraft auf, die eine ungewöhnliche heilige Dreieinigkeit erfordert, drei Dinge, um ihre heiligste Afgabe zu erfüllen:
gegenseitige Sicherheit,
psychologische Aufrichtigkeit
und die Würdigung der oder des Geliebten.
Das "Heilige" an der heiligen Beziehung ist, dass es eine heilige Art des Lebens ist. In dem Wort "heilig" steckt die Wurzel "heil". Etwas heil zu machen, in diesem Fall die Psyche, ist ein heiliger Akt. In dem Schmelztiegel gegenseitiger Sicherheit, Aufrichtigkeit und Würdigung kann ein neues Selbst geschmiedet werden, das psychologisch ehrlicher, bewusster und freier ist als das vorherige.
Wie Phönix steigt es aus der eigenen Asche empor, und dieses Selbst hat Flügel.
Es kann an Orte fliegen, von denen es vorher nur träumen konnte. Geheimnisse liegen darin und Schätze erwarten jeden,
die den Mut haben, sich in die eigenen Tiefen und die der Partnerin/des Partners zu begeben.
Es ist nichts für jeden Menschen, Sie wissen wahrscheinlich, ob Sie dazu gehören,
denn Sie spüren es in Ihrer Seele, in Ihrem Herzen...
Artikel für Lebensgarten geschrieben Sep. 2002
Sabine Gabriel